Daniel und Ella by Träger Gloria

Daniel und Ella by Träger Gloria

Autor:Träger, Gloria [Träger, Gloria]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-95764-145-8
Herausgeber: Hallenberger Media UG (haftungsbeschränkt), Schardt Verlag e.K.
veröffentlicht: 2015-01-27T05:00:00+00:00


19

Nach der Erfahrung mit Eva überlegte Daniel ernsthaft, ob er Ella gegenüber nicht einfach mit offenen Karten spielen sollte. Ob es nicht den Versuch wert wäre, das Risiko einzugehen und Ella seine Liebe zu gestehen.

Er hatte jetzt so lange gewartet, vier Jahre, und nichts war passiert. Natürlich konnte man das als Zeichen deuten, dass von Ellas Seite aus einfach keine Gefühle da waren, aber vielleicht brauchte sie auch nur einen kleinen Anstoß. Vielleicht würde sie Daniel in einem anderen Licht sehen, wenn sie wüsste, was er für sie empfand. Ganz sicher würde sie das. Die Frage war nur, ob das gut oder schlecht war.

Aber der Zeitpunkt war gut. Sie waren beide in einer neuen Lebenssituation. Es gab keinen Mann in Ellas Leben und keine Frau in Daniels. Wenn er wieder warten würde, käme in nicht allzu ferner Zukunft sicher wieder ein Mann daher, Daniel müsste sich das ansehen, würde wieder leiden und sich ärgern, nicht schneller gewesen zu sein.

Auf der anderen Seite war nach wie vor die große Angst, Ella und ihre Freundschaft zu verlieren, sollte sie die Wahrheit erfahren. Natürlich würde sie ihm nicht die Freundschaft kündigen, nur weil Daniel Gefühle für sie hatte, die sie wahrscheinlich nicht erwiderte. Aber es würde sich definitiv einiges zwischen ihnen ändern, und Daniel war sich nicht sicher, ob er den Mut hatte, dies zu riskieren. Er haderte mehrere Wochen mit sich, aber mit Fredericks Überredung beschloss er schließlich, den Schritt zu wagen.

„Du wirst sonst nie glücklich“, hatte Frederick zu ihm gesagt, und er hatte recht. Und zumindest bestand die winzige Chance, dass Ella nur darauf wartete, dass Daniel endlich aus seinem Versteck herauskam.

Ella hatte mittlerweile den Mietvertrag ihrer Wohnung unterschrieben, und Daniel und ein paar Freunde hatten ihr beim Umzug geholfen. Danach hatten sie sich relativ wenig gesehen. Ella hatte viel im Laden zu tun. Aber dann, nach ein paar Wochen, lud sie ihn wie versprochen zum Essen ein, als ihren ersten Gast. Diesen Abend wählte Daniel, um ihr alles zu sagen.

Er war die ganze Woche über völlig neben der Spur. Er war hektisch und vergaß vieles. Zum Glück erinnerte Stephan ihn an der Arbeit an zwei Außentermine, sonst hätte Daniel richtig Ärger mit der Redaktionsleitung bekommen.

Bereits am Samstagnachmittag fing er an, sich Gedanken zu machen, was er anziehen und wie er seine Haare bändigen sollte. Er entschied sich für ein blaues Hemd und Jeans. Seine Haare ließ er schließlich so wie immer. Es blieb ihm nichts anderes übrig, sie ließen sich nicht bändigen.

Er kaufte Ella einen großen Strauß rosa Rosen und machte sich mit zitternden Knien auf dem Weg zu ihr, wobei er in Gedanken immer wieder durchging, wie er anfangen sollte.

Er kam bei ihrem Haus an und war völlig fertig mit den Nerven. Er beschloss, alles erst einmal auf sich zukommen zu lassen, so ein Geständnis konnte man schließlich nicht wirklich planen.

Er klingelte und fuhr sich durch die Haare. Ella öffnete in einem wunderschönen blauen Sommerkleid. Sie lachten, weil sie sich beide für dieses Essen zurechtgemacht hatten. In Daniel stieg Hoffnung auf.



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